Interview mit Patrik Daniel – ehemaliger Stipendiat der profine
Jedes Jahr vergibt profine zwei Deutschlandstipendien an engagierte Studierende der umliegenden Hochschulen. Das Stipendium zeichnet besonders Personen aus, welche durch sehr gute akademische Leistungen sowie ehrenamtliches Engagement herausragen.
So wurde Patrik Daniel vom ehemaligen Stipendiaten zum festen Bestandteil unserer Firma. Im Zuge der Auszeichnung absolvierte er ein Praktikum bei profine und entschied sich anschließend dazu, seine Abschlussarbeit in Kooperation mit der Abteilung für E-Business zu schreiben. Nachdem er dann vor kurzem auch seinen Master im Bereich E-Business erfolgreich abgeschlossen hat, wurde er fest übernommen.
Durch das Deutschlandstipendium konnte er viele neue Erfahrungen und Eindrücke sammeln, welche ihm laut eigener Aussage dabei halfen, sich persönlich weiterzuentwickeln, neue Kontakte zu knüpfen sowie den ihm den Einstieg ins Unternehmen zu schaffen.
Was hast du im Bachelor studiert und warum?
Ich habe Mittelstandsökonomie an der Hochschule Kaiserslautern am Standort in Zweibrücken studiert. Das ist wie Betriebswirtschaft, nur mit ein bisschen mehr mittelständischem Recht.
Vorher habe ich eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann in der Wasgau AG gemacht. Das hat mir zwar gefallen, aber ich wollte mich noch weiter in dem Bereich Betriebswirtschaft entwickeln.
Wie bist du auf die Idee gekommen, dich für ein Stipendium zu bewerben und was hat dich dazu motiviert?
Wir wurden von unserer Uni per E-Mail über den Bewerbungsvorgang informiert.
Das Auswahlverfahren ist von verschiedensten Faktoren, wie beispielsweise ehrenamtlichem Engagement und guten Noten abhängig. Wenn man die genannten Kriterien erfüllt, kann man sich bewerben.
2018 wollte ich es einfach mal versuchen und habe mich dann für das Deutschlandstipendium beworben. Ich habe mich sehr gefreut als ich dann eine Zusage bekommen habe.
Wie lief der Bewerbungsprozess ab?
Man musste ein Video drehen, in dem man sich kurz vorstellt und seine Beweggründe nennt, warum man sich für das Stipendium bewirbt. Daraufhin musste ein Motivationsschreiben angefertigt werden, anhand dessen die Kandidaten dann gefiltert wurden.
Ist man eine Runde weitergekommen, wurde man zu einem persönlichen Gespräch eingeladen, wobei man sich vor Professoren und Unternehmern nochmals vorstellte und mehrere Fragen beantwortete. Das waren persönliche Fragen wie „Was würdest du machen, wenn du jetzt 1 Mio. € gewinnen würdest?“, um etwas über die Persönlichkeit der Person zu erfahren.
Es hat mich sehr gefreut, dass mir mit profine ein regionales Unternehmen eine Zusage gegeben hat.
Ein Stipendium hat nicht nur den Vorteil einer finanziellen Entlastung, sondern bietet auch die Möglichkeit innerhalb eines Unternehmens Kontakte zu knüpfen.
Wie kam es dazu, dass du bei uns Werkstudent wurdest und wie war die Tätigkeit für dich?
Im Februar 2021 wurde ich gefragt, ob ich Werkstudent im E-Business werden will. In der Abteilung hatten sie mehrere Projekte, die sie angehen wollten und konnten meine Unterstützung gut gebrauchen. Zu der Zeit habe ich dann auch mit dem Masterstudium im Bereich Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Kaiserslautern am Standort Zweibrücken angefangen – das hat auch thematisch gut gepasst. So konnte ich das theoretisch in der Uni erlernte dann auch vor Ort in der Praxis umsetzen. Es ist sehr motivierend zu sehen, was im Hintergrund abläuft, warum manches so gemacht wird und dann auch die Umsetzung mitverfolgen zu können.
Wie hast du davon profitiert, Praxiserfahrungen gesammelt zu haben?
Die Theorie im Studium ist manchmal echt trocken. Deswegen macht es direkt viel mehr Spaß, wenn man das Gelernte auch anwenden kann. Wenn dann noch erfahrene Arbeitskollegen in dem Bereich arbeiten, von denen man einiges lernen kann, profitiert man dadurch enorm. Es hat sich also auf jeden Fall gelohnt!
In was hast du deinen Master gemacht und warum?
Ich habe im Bachelor Mittelstandsökonomie und Betriebswirtschaft studiert. Danach habe ich überlegt, dieses Fachgebiet in meinem Master weiter zu vertiefen oder vielleicht noch mehr in den Informatikbereich zu gehen. So habe ich mich dazu entschieden, mich im Wirtschaftsinformatikbereich weiterzuentwickeln und zu spezialisieren.
Was hast du in deiner Masterarbeit gemacht?
Der Titel meiner Masterarbeit war: „Planung und Gestaltung von digitalen Maßnahmen zur Optimierung der Customer Journey bei der profine GmbH.“
Thematisch ging es um zwei digitale Tools. Einmal um den Anfragegenerator, den man auf der Website (fensterkauf.com) finden kann. Das zweite Thema war das digitale Beratertool als App zur Beratung.
Da habe ich erstmal die Planung und Gestaltung der digitalen Tools allgemein erklärt und dann eine Evaluation dazu vorgenommen, um analysieren zu können, was nach der Testphase optimiert werden kann und was bereits gut läuft.
Du hast deine Masterarbeit mit 1,0 bestanden und das Masterstudium mit 1,1. Ist es dir leicht gefallen und woher kam die Motivation?
Es hat alles gut geklappt und die Motivation war auf jeden Fall da. Intrinsisch habe ich mir gedacht „Wann, wenn nicht jetzt?“. Jetzt kann ich die Basis für alles Weitere legen für alles Weitere und wenn ich nach der Ausbildung nicht weiter gemacht hätte, dann wer weiß, ob ich heute hier sitzen würde. Und im Nachhinein denke ich, dass ich in diesem Sinne alles richtig gemacht habe.
Was sind deine Lernstrategien?
Man sollte mit dem Lernen relativ früh anfangen und viel wiederholen. Dazu sollte man versuchen, Themen zu verknüpfen wodurch es leichter die Lerninhalte zu verinnerlichen. Theoretisches Wissen konnte ich mir immer gut anhand von visualisierbaren Beispielen merken.
Aber auch bei schwierigen Situationen sollte man versuchen immer einen klaren Kopf zu bewahren. Man muss sich zuerst einen Überblick verschaffen und nicht direkt unhandeln. Auch eine Option wäre es, sich mehrere Meinungen einzuholen, damit die Sache von einem anderen Blickwinkel betrachtet werden kann.Notfalls kann man auch mal eine Prüfung auf das nächste Semester schieben – in dem Fall muss man einfach ehrlich zu sich selbst sein.
Welche Ziele hast du für die Zukunft?
Mein Ziel ist es, Berufserfahrung zu sammeln. Nebenher gebe ich betriebswirtschaftliche Vorlesungen als Dozent. Es interessiert mich, wissen zu übermitteln und mich in diesem Bereich immer wieder weiterzubilden. Ich lerne immer wieder gerne etwas Neues dazu. Aktuell gefällt es mir aber super wie es grade ist.
Du hast ein Übernahmeangebot erhalten. Warum hast du dieses angenommen?
Seit September arbeite ich hier in Vollzeit in der E-Business Abteilung. Als ich das Angebot erhalten habe, musste nicht lange überlegen und habe direkt ja gesagt.
Mir gefallen die Tätigkeiten und ich wurde von Beginn an eingebunden. Außerdem konnte ich das Wissen, welches ich an der Uni gesammelt habe, mit einbringen. Dazu wurde ich gefördert und ich konnte mich in dem Beruf weiterbilden. Das war auch ein Grund, der mich überzeugt hat. Die Arbeitskollegen sind alle super nett, sodass ich gerne täglich mit ihnen zusammenarbeite. Die positiven Erfahrungen, die ich dort gesammelt habe, waren ausschlaggebend dafür.
Was macht dir Spaß an deiner Arbeit?
Die abwechslungsreichen Aufgaben, man macht nicht immer das Gleiche und kann eigene Ideen einbringen. So gibt es interessante Projekte, bei denen man Lösungen für einen digitalen Vertrieb schaffen muss, um auch den digitalen Vertrieb beim Fensterbauer zu optimieren.
Was bedeutet dir die Unterstützung im Rahmen des Stipendiums und darüber hinaus?
Ich bin auf jeden Fall sehr dankbar. Abgesehen von dem finanziellen Aspekt, der natürlich positiv ist, bin ich dankbar hinsichtlich der Möglichkeit, Kontakte im Unternehmen knüpfen zu können. Mir wurden dadurch eine gute Zukunftsperspektive aufgezeigt.
Ich fand es echt gut, dass ich ein Praktikum in der Produktion bekommen habe. Es war sehr hilfreich, einen Einblick zu bekommen und zu sehen, wie die Prozesse laufen und um die Theorie mit der Praxis zu verknüpfen. Ich habe mich auch sehr darüber gefreut, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, meine Bachelor- und Masterarbeit hier zu schreiben.
Kannst du den Studenten, die sich für ein Stipendium interessieren, Tipps auf den Weg mitgeben?
Man sollte es auf jeden Fall probieren. Wenn man es nicht probiert, kann man nicht wissen, ob es geklappt hätte und dann ärgert man sich vielleicht im Nachhinein drüber. Jetzt legt man quasi den Grundstein für alles Weitere.
Man sollte sich immer selbst motivieren. Auch wenn etwas mal nicht so läuft wie gedacht, sollte man sich nicht zu sehr davon beeinflussen lassen, sondern immer an sich glauben. Wichtig ist es in jedem Fall auch, an dem Spaß zu haben, was man macht – das ist das Wichtigste. Wenn man keinen Spaß hat, hat man auch keine Motivation.