Als ich im September 2016 das Duale Studium Maschinenbau an der DHBW Mannheim begonnen habe, hatte ich vor allem eins, und zwar Respekt vor diesem Studiengang. Jeder meiner Freunde hat als Reaktion auf diese Studienrichtung das Gesicht verzogen und gesagt, dass es sehr schwer sei. Vor allem das Fach „Technische Mechanik“ wurde in diesem Zusammenhang oft erwähnt und zu einer Art „Schimpfwort“. Natürlich war ich mir bewusst, dass es nicht leicht wird. Da ich schon immer sehr interessiert an Technik war, hatte ich mir diesen Studiengang ausgesucht und die Herausforderung angenommen.
Bevor es an die DHBW ging, gab es bei der profine GmbH ein Vorpraktikum, welches u.a. Präsentationstraining und für Maschinenbauer die Grundausbildung Metall beinhaltete. Feilen, Bohren, Drehen und Fräsen haben die Freude und den Spaß am Studium schon im Voraus gesteigert.
Der erste Tag an der DHBW ist mir noch gut in Erinnerung. 30 junge Menschen in einem Saal so groß wie ich ihn aus der Schule kannte. Jeder war nervös und neugierig, wer denn die ganzen Menschen sind, welche Unternehmen im Kurs vertreten sind und wie die erste Woche verlaufen wird. Es wurden sofort Freundschaften geknüpft und sich kennen gelernt. Schnell haben wir uns auch mit dem Online-Vorlesungsplan angefreundet und sofort die Erkenntnis gewonnen „Täglich nach dem Aufstehen immer auf den Plan schauen!“, denn manchmal wird eine Vorlesung verschoben und man ist umsonst an die Duale Hochschule gefahren. Von Mathematik bis Technischer Mechanik und Konstruktionslehre sind alle klassischen Fächer vorhanden. Und so gingen die erste und zweite Theoriephase rasend schnell vorbei, denn je 3 Monate können sehr kurz sein. Besonders direkt vor den Klausuren hat sich das duale System auf die Freizeit ausgewirkt, und so wurde diese durch Lernen und Üben ersetzt.
Freitags in Mannheim, montags in Pirmasens. So schnell findet der Wechsel statt und ich konnte direkt im Betrieb neue Leute kennen lernen. Während der Praxisphasen hab ich nicht nur die anderen Azubis und Studenten besser kennengelernt, sondern auch Abteilungen und deren Mitarbeiter. Ich war zwei Praxisphasen in der Werkzeugkonstruktion und habe Projektarbeiten für die profine GmbH angefertigt. Dabei habe ich den Umgang mit CAD Programmen gelernt und auch das eigenständige Arbeiten und Dokumentieren täglich genutzt. Es hat mir Spaß gemacht neue Lösungen zu überlegen und diese umzusetzen.
Es gab aber auch einige Highlights, die nicht unbedingt zum Studienalltag gehören, darunter fallen das profine Teamcamp, bei dem jedes Jahr die Gemeinschaft und Freundschaften unter dem jeweiligen Lehrjahr durch gemeinsame Aktivitäten gestärkt werden, oder auch einen Dozenten kennenzulernen, der früher in Pirmasens gelebt hat. So klein ist die Welt. Außerdem konnte ich einen zweiwöchigen Schweißkurs besuchen, der mir im aktuellen Semester zugutekommt.
Abschließend kann ich nur sagen, dass ich mich immer wieder für den Studiengang Maschinenbau entscheiden würde. Die letzten Semester haben mir sehr viel Spaß gemacht, auch wenn es sehr stressig war. In den 3 Jahren des Studiums alles zu geben lohnt sich und ich kann es jedem technikinteressierten Menschen nur empfehlen. Dem Stress gegenüber stehen ein Einkommen, von dem ich u.a. die Miete meiner Wohnung in Mannheim zahle, und die Bekanntschaft mit neuen, netten Menschen und deren Unternehmen. Es hat sich außerdem gezeigt, dass aus dem „Schimpfwort“ nicht unbedingt ein Kompliment wird, aber es durchaus seinen Schrecken verlieren kann.
Lucas, Dualer Student Maschinenbau, am 15.05.2018